Erwartungsvolle Stimmung herrschte im Saal als Schulleiter Eike Petersen den ersten Kulturabend nach der Coronapause eröffnete. Etwa 150 Zuschauer waren in die Aula der Kooperationsschule, dem Landeszentrum Hören, gekommen. Denn für die Kulturschaffenden der Bruno standen in diesem Jahr keine eigenen Räumlichkeiten zur Verfügung – die Baustelle ist leider immer noch präsent. Doch trotz dieser Widrigkeiten hatten die musischen Sparten der Schule ein buntes Programm vorbereitet.
Zu Beginn standen vier große Elemente auf der Bühne, die der WPU Kunst des 9. Jahrgangs gestaltet hatte. Von grellgrünem Licht geheimnisvoll angestrahlt sahen die Zuschauer eine einsame Villa, umgeben von Blitzen in tiefschwarzer Nacht. So eingestimmt auf den Krimi, nahmen die Schauspieler der Theater AG die Zuschauer mit hinein in das Herrenhaus, in dem an diesem Abend ein Krimidinner stattfinden sollte.
Doch statt einer fröhlichen Feier gibt es immer mehr Leichen zu beklagen: Da scheidet der nervöse Versicherungsvertreter Herr Pietsen (Hanna Werner) nach einem ominösen Herzinfarkt aus dem Leben. Ihm folgen nach einem Zusammenstoß mit einer chinesischen Vase die zwei Krimibloggerinnen Mandy und Candy (Lilia Kaltenberger und Julie Mätzler). Und damit nicht genug verletzt sich die geheimnisvolle Haushälterin Ms Smith (Jotta Geitmann) auch noch tödlich beim Scherbeneinsammeln. Angesichts so viel Mord und Totschlags beschließt die alternde Hollywooddiva Baroness (Lilith Mücke) ihren Abgang in Shakespeare-Manier. Natürlich folgt ihr treuer Butler (Christina Bölck) als grauhaariger Romeo. Bleibt nur noch ein zufällig zum Abend dazugestoßener Rocker (Lara Müller) übrig. Der kann sich auf die Tode zunächst keinen Reim machen, zumal der anwesende Inspektor Wallabee (David Jurowski) keine Anstalten macht, in das Geschehen einzugreifen. Doch am Ende kommt alles anders – der Gute entpuppt sich als der Böse. Und die Morde sind nur vorgetäuscht, um den falschen Inspektor in eine Falle zu locken. „Ich liebe meinen Job“, sagt da nicht nur der vermeintliche Rocker, der in Wirklichkeit die verdeckte Ermittlung leitet, auch Theater AG-Leiterin Gwendolin Jung kann diesem Schlusssatz angesichts der großartigen Leistung ihrer Schülerinnen und Schüler nur zustimmen. Das Publikum dankte mit langanhaltendem Applaus.
Nach einer Pause, in der die Theater AG und die Amerika AG gegen Spende Popcorn, Zuckerwatte, Brezeln und Getränke verkauften, stand dann der zweite Teil auf dem Programm: Unter der Leitung von Musiklehrerin Johanna Schauer-Hinrichsen zeigten die Schülerinnen und Schüler des 5. bis 7. Jahrgangs was sie als Blasorchester alles können. Klassiker wie „Surfin‘ USA“ oder „Let’s rock“ ließen die Zuschauer mitklatschen. Bei dem Stück „The Flintstones“ durfte das Publikum mitraten, wer die Filmmelodie erkannte. Bei „Pirates of the Caribbean“ und „Star Wars“ hatte bestimmt der ein oder andere Bilder im Kopf von Raumstationen beziehungsweise Piratenschiffen.
Als Frau Schauer dann „Happy Birthday“ anstimmen ließ und versprach, dass ein ganz besonderes Geburtstagskind im Raum sei, warteten alle gespannt auf die Auflösung: Die Gratulation ging an das Projekt Bläserklasse, das seinen 18. Geburtstag feiert. Zur Volljährigkeit gab es das erste „Auto“ – einen Bollerwagen, in dem künftig Instrumente, Noten und weiteres Zubehör zu Auftritten transportiert werden kann. Und als Paten der Bläserklasse gratulierten Schulleiter Petersen und Frau Schauer Willi Neu und Regina Trenktrog. Neu als Leiter der Kreismusikschule und Trenktrog als ehemalige Musiklehrerin hatten das Projekt vor 18 Jahren „zur Welt gebracht“ und auf seinen ersten „Lebensjahren“ begleitet. Auch heute noch stehen beide mit Rat und Tat zur Seite, um die Weiterentwicklung des „Kindes“ zu fördern. „Dafür sagen wir Danke“, so Frau Schauer, die sich freut, dass auch heute noch viele Schülerinnen und Schüler begeistert ein Instrument lernen. Dass sich das Üben auszahlt, zeigten die Bläser dann nochmal zum Abschied mit einer Zugabe.